27.02.2020
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Throwback Thursday:
Heute vor zwei Wochen haben wir unser Loft geöffnet für die Düsseldorfer Meetup Gruppe HR Arbeit in agilen Unternehmen. Organisiert werden die Treffen von der Rechtsanwältin und HR Beraterin Heidi Ahrens. Die Gruppe ist offen für alle, darunter v.a. Personaler und Agilitätsentrepreneure. Durch gemeinsame Brainstormings wollen wir an Möglichkeiten forschen, die Rolle von Personalarbeit für agile Unternehmen zu definieren und sie auf die neuen Arbeitnehmer-Generationen vorzubereiten.
New Work sollte nicht am Personalwesen vorbei arbeiten, oder?
Wenn wir von agilen Arbeitswelten sprechen, brauchen wir also auch Antworten auf die Frage, wie wir HR neu denken müssen. Denkt man an crossfunktionale Teams, NewPay und alternative Arbeitszeitmodelle, sollte die Einbindung des Personalmarketings ein elementarer und logischer Schritt sein.
But first – LEAN Coffee
Das Meetup findet 1 x im Quartal statt und wird nach LEAN Coffee organisiert. Das ist ein strukturiertes, aber agendaloses Treffen, bei dem neue Mitglieder jederzeit einsteigen können. Ein grobes Thema wird zuvor bekannt gegeben. Wir starten mit einem Impulsvortrag, heute von mir, mit der Idee, dass man agile Transformation über Corporate Culture implementieren kann.
Was könnte näher liegen, als über unseren agilen Ursprung zu sprechen:

Um die Corporate Culture von Circumplex zu definieren, haben wir all unsere vergangenen Problematiken in einer Nussschale betrachtet.
Ich stelle unseren Teilnehmern das Elementarteilchen unserer CC vor: unseren Guide to Grow. Das sind acht Leitsätze, die wir gemeinsam aus einem CI-Workshop entwickelt haben. Sie sind unser Ansporn und Ergebnis auf die Frage, wie wir besser miteinander arbeiten wollen. Wir konzentrieren uns dabei gedanklich auf unseren gegenseitigen Umgang und vor allem – unsere Kommunikation.
Anstelle eines Regelwerks mit Zeigefinger gibt es mundgerechte Claims mit Augenzwinkern und ner kandierten Kirsche obendrauf 😉
Frisch inspiriert gibt es eine schnelle Vorstellungsrunde á la Barcamp: Dein Name und zwei Hashtags, die dich beschreiben. Tobi überlegt nicht lange: “#humancentereddesign und #onlinemarketing”.
Wir sammeln Themenvorschläge, die Heidi am Whiteboard nach Kategorien clustert. Die Teilnehmerzahl ist größer als gewöhnlich (16), daher teilen wir uns zum ersten Mal auf zwei Gruppen auf um die Themen weiter zu bearbeiten.
Die Gedanken „Hierachie trifft Kompetenz“, „Cultural fit“, „Promoter“, „Wie fördert man eine agile Kultur“ und „HR muss aus der administrativen Ecke raus“ werden unter dem Ansatz „1. Schritte zur Transformation“ bearbeitet. Das Clustern nimmt einige Zeit in Anspruch und führt später zum Kritikpunkt des Abends.

Themensammlung aller Teilnehmer. Danach wird abgestimmt, welche Themen mit der Gruppe untersucht werden.
Weitere Themenfelder sind „wie macht IHR das?“, „Wie kann man die Motivation hochhalten?“, „Einbindung durch agiles Projektteam“ und „Agile Vergütung“. Der Timer läuft. Jedes Thema wird innerhalb von 10 Minuten bearbeitet. Danach gibt es nach Bedarf noch mal zwei Extraminuten. Gehen die Daumen der Teilnehmer nach unten, wird sofort zum nächsten Thema gewechselt.
Wir philosophieren u.a. über ein Scoring, das die Mitarbeiter an die Personaler vergeben, die sich so ihre agilen Promotionen verdienen. Wir diskutieren, wie man die beste Akzeptanz im Unternehmen findet, ob man zur Transformation motivieren sollte oder es nur funktioniert, wenn die Motivation von vornherein im Team vorhanden ist. Wir fragen uns, wie kann ein agiles Projektmanagement aussehen und welche Prozesse sind hilfreich um eine agile Kultur zu fördern. Wir stellen uns u.a. ein Delegation Poker vor, das Entscheidungen auf Projektbasis neu vergibt, um das Verantwortungsgefühl für alle, sowohl die delegierenden, als auch ausführenden Kompetenzen zu stärken. Unter der Prämisse, dass gewisse Expertise für das Projekt vorhanden ist und wichtige Kompetenzen um Rat gefragt werden, hat jeder im Unternehmen mal den Hut auf und darf eigene Entscheidungen treffen.

Es braucht das „Bedürfnis“ nach Veränderung.
Unter der Fragestellung, wie starten? sind wir uns einig:
- Es braucht das „Bedürfnis“ nach Veränderung.
- Ob eine agiler Arbeitsprozess für das gesamte Unternehmen geeignet ist, oder evtl. nur bestimmte Units betreffen sollte, muss individuell betrachtet werden.
- Die Geschäftsführung muss hinter der Transformation stehen und dies deutlich kommunizieren.
- Vor allem muss sie bereit sein, über den Schatten des traditionellen Top-Down-Management zu springen und Verantwortung zu teilen, wie der Regenbogenfisch seine Glitzer-Schuppen oder St. Martin seinen Super-Helden-Cape.
- Eine von oben vorgelebte Fehlerkultur ist ein gewaltiger Starthelfer, um gelernte Denk- und Verhaltensmuster aufzulockern.
- Eine Veränderung muss richtig Staub aufwirbeln! Darum raten wir ein neues Ritual zu etablieren, als deutliches Symbol dafür, dass von nun an anders gearbeitet wird.
Unsere Gedanken, werden abschließend von Fabian und Volker für beide Gruppen am Whiteboard zusammengeführt.
„Agile Transformation beginnt mit der Arbeit an gemeinsamen Werten.“
Wir lassen den Abend mit ein paar Bier und spannenden Gesprächen ausklingen.

Nach dem LEAN Coffee vertiefen wir noch einige der Themen bei ein paar Snacks & Drinks.
Initiatorin Heidi zieht ihr Resümee: „Agile Transformation beginnt mit der Arbeit an gemeinsamen Werten.“
Wir gehen d‘accord. Und freuen uns auf das nächste Meetup.
Wenn ihr auch mal dabei sein möchtet, tretet der Meetup Gruppe bei:
HR Arbeit in agilen Unternehmen die nächste Veranstaltung wird euch dann zeitnah angekündigt.